Goethe bei Nacht - Bearbeitung des Portraits von Heinrich Christoph Kolbe: Goethe als Dichter und Künstler vor dem Vesuv

Lange Nacht der Museen 2025

23. Mai 2025
Goethe bei Nacht - Bearbeitung des Portraits von Heinrich Christoph Kolbe: Goethe als Dichter und Künstler vor dem Vesuv
Abbildung: Bearbeitet von Jennifer Günther
Veranstaltungseckdaten
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Beginn
Ende
Veranstaltungsarten
Event
Vortrag
Ort
Inspektorhaus
Fürstengraben 26
07745 Jena
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Veranstaltungssprache
Deutsch
Veranstaltungswebseite
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Barrierefreier Zugang
nein
Öffentlich
ja
Anmeldung erforderlich
ja

 

   
18:00 + 20:00 Goethe im Inspektorhaus des Botanischen Gartens. 
Erkundungen und Entdeckungen (45 Min.)

Vortrag von Dr. Helmut Hühn

Die Universität Jena besitzt in dem Inspektorhaus einen historischen Ort, an dem wir, so hat es
Max Vollert 1929 formuliert, „mit Recht einen Hauch des Goetheschen Geistes zu verspüren
meinen.“
Ab dem 28. Mai 1817 schlägt Goethe hier sein Sommerquartier auf, arbeitet an der Herausgabe
seiner Zeitschrift Zur Naturwissenschaft überhaupt, zur Morphologie insbesondere (1817-1824)
und schließt literarische Werke wie die Italienische Reise, eine der bedeutenden Reisebeschrei-
bungen der Weltliteratur, ab.
Im Inspektorhaus empfängt er Gäste wie den Herzog Carl August und führt Gespräche mit vielen
Wissenschaftlern der Universität.
1825, zum 50. Regierungsjubiläum des Herzogs, wird das Haus bis zum Grund abgerissen
und nach Plänen des Architekten Clemens Wenzeslaus Coudray an der alten Stelle, aber mit der
Front nach Osten, also in den Garten hinein, neu errichtet.
Der Vortrag wendet sich der Geschichte des Ortes zu und entdeckt sie gemeinsam mit
dem Publikum.
19:00 + 21:00

Das Döbereiner-Feuerzeug - Ein verborgener Schatz des Goethe-Laboratoriums 
Einblicke in die Jenaer Chemiegeschichte

Objektpräsentation und Vortrag von Prof. Dr. Michael Stelter (FSU Jena, Technische Umwelt-
chemie) und Max Freitäger (Goethe-Laboratorium) (45 Min.)

Als Johann Wolfgang Döbereiner 1823 ein neuartiges Feuerzeug erfindet, zählt Goethe zu seinen
ersten Anwendern und Bewunderern. In einem Dankesbrief äußert er am 7. Oktober 1826
seine Freude über diese Jenaer Erfindung:

 „Ew. Wohlgeboren sind aus Erfahrung selbst überzeugt, daß es eine höchst angenehme Empfin-
dung sei, wenn wir eine bedeutende Entdeckung irgend einer Naturkraft technisch also bald zu
irgend einem nützlichen Gebrauch eingeleitet sehen; und so bin ich in dem Falle, mich Ew.
Wohlgeboren immer dankbar zu erinnern, da Ihr so glücklich erfundenes Feuerzeug mir täg-
lich zur Hand steht“.

Mit seiner hohen wissenschaftlichen und technischen Begabung wird Döbereiner zu einem
engen Berater Goethes in naturwissenschaftlichen Fragen, aber auch im Blick auf die wirt-
schaftliche Entwicklung des Herzogtums. In Jena gelingen ihm chemische Entdeckungen von
bleibender Bedeutung für die Chemie. Zugleich entsteht in Zusammenarbeit mit Goethe eine
leistungsfähige Institution, die diese Forschung ermöglicht und begünstigt.

22:00 – 24:00 Sehend schreiben lernen – mit Goethe

Schreibwerkstatt mit Jan Böing und Ben Steppath

Lässt sich die grenzenlose und stetig wandelnde Vielfalt der Natur in Worte fassen, ohne sie
erstarren zu lassen? Wie beschreibt man den subtilen Übergang von den Keim- zu den Stängel-
blättern, wenn er so fließend ist? Wie lässt sich das sanfte Verwachsen der Knochennaht des
Zwischenkieferknochens in Buchstaben übersetzen?
Diesen und viele weiteren Fragen wollen wir in einer Schreibwerkstatt im Goethe-Laboratorium
gemeinsam nachgehen. Ausgangspunkt unserer schriftstellerischen Erkundungen sind die ver-
schiedenen Ausstellungs-Objekte, anhand derer wir Goethes Spuren einer morphologischen
Wissenschaft bis in unsere Gegenwart verfolgen.
Ziel ist es, nach einer kurzen Führung durch die Ausstellung, das, was wir mit unseren Augen
sehen, in ein Gedicht „zu übersetzen“ und als frischgebackene Autor:innen in die Nacht zu
gehen.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, lediglich die Lust auf einen „schreibenden“ Museums-
besuch.

Wer: Naturliebhaber und Schreibinteressierte ab 14 bis 99, keine Vorkenntnisse erforderlich 


P.S.: Zutritt nur per Voranmeldung: Bitte melden Sie sich zu allen Veranstaltungen des Goethe-Laboratoriums im Rahmen der Langen Nacht der Museen vorher per Mail an: goethelab@uni-jena.de 

Döbereiner-Feuerzeug in der nach 1826 allgemein üblichen Form (a. Glaszylinder, b. unten offene Flasche, c. Draht, d. Zinkstück, e. Hahn, f. Düse, g. Platinschwamm)

Abbildung: Projekt Runeberg